Kempf & Walle Persönlichkeitsentwicklung
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Mit dem Fahrrad nach Marseille?

Keine 2 Wochen Zeit?

Zwischendrin den Mont Ventoux hoch?

Eine Bouillabaisse im Hafen von Marseille.

Bin ich Radprofi?

Nein!

Aber ich hab´ es mir in den Kopf gesetzt.

Keine Zeit fürs Training? Macht nix, mein Wille versetzt Berge.

Sie kommen zurück und sind erst einmal müde? Im Gegenteil! Sie strotzen vor Kraft und  halten sich für unbesiegbar.

So wie Sie dieses Programm schaffen, werden Sie auch andere große Aufgaben bewältigen.

Zu Hause wird man Sie erst für verrückt halten, dann aber bewundern. Und schon am nächsten Arbeitstag werden Sie sich nach großen Aufgaben sehnen.

 

Kein Traum. Wir nehmen Sie mit.

 

 

Gerhard Kempf


Wie es bei mir begann

 

In unserem Dorf zu Hause war es zu meiner Jugendzeit noch nicht üblich, in Urlaub zu fahren. Und in meiner Familie aufgrund beschränkter finanzieller Möglichkeiten schon gar nicht. Mit 10 fuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben weg, und zwar mit den Pfadfindern in Österreich.

Mit 18 war mir dann unser Dorf doch zu eng geworden. Ich wollte die Welt entdecken. Ich wollte das Meer sehen.

Mein Geldbeutel war immer noch ziemlich leer, aber mein Wille stark. So entschloss ich mich, mir ein Fahrrad zu besorgen und einfach ans Meer zu fahren. Mein Freund Hardy war nicht schwer zu überzeugen und so beschlossen wir, quer durch Frankreich nach Westen zu radeln. Ursprünglich sollte es ja die Bretagne sein, weil uns das Meer dort am wildesten schien. Aber das windige Wetter ließ uns dann ganz schnell die Route ändern und wir fuhren nach Marseille.

Großartiges Erlebnis.

Nach dem Abi verloren wir uns dann aus den Augen. Jeder gründete seine Familie und seine Firma.

Mit 50 hielt ich in Hardys Firma einen Vortrag über meine Biolandwirtschaft. Nach dem Vortrag meinte Hardy, es sei an der Zeit für eine „Revival-Tour“. Ich schluckte: kein Training! Und außerdem: Im Sommer war ich in den letzten 25 Jahren nie weggefahren. Erntezeit auf unserem Bauernhof. Nach einer Flasche Rotwein bei Hardy zu Hause war ich überzeugt und wir vereinbarten einen Termin.

Also dann: Kräftig trainieren, denn wie sollten wir das auch anders schaffen können, mit unseren 50 Lenzen auf dem Buckel!

Woche um Woche verging und keiner von uns hatte sich ein Fahrrad besorgt geschweige denn einen Trainingstag absolviert. Meine Frau, anfangs durchaus von unserem Vorhaben begeistert, hielt mich immer wieder an, doch mal anzufangen mit dem Training. Als die Tour dann kurz bevorstand, immer noch außer einer lausigen Sonntagstour ohne Training, hatten wir uns wenigstens schon mal Fahrräder angeschafft.

Bezüglich meines Trainingsmangels machte ich aus der Not eine Tugend und proklamierte Folgendes: Die Strecke bis Nancy wird zur ersten Trainingsetappe (136 km) erklärt. Der Abschnitt nach Langres bildet die zweite und der bis hinter Dijon die dritte. Und dann konnte es losgehen.

Ich glaubte an meine Theorie. Und siehe da, sie funktionierte. Mittwochs losgefahren kamen wir in der Folgewoche mittwochs an. Gesund, ohne Blessuren und überglücklich, es tatsächlich geschafft zu haben.

Als wir auf dieser Tour die Provence streiften, entdeckte ich in der Ferne den berühmten Mont Ventoux. Ich konnte meinen Blick nicht von diesem Monstrum wenden. Hardy wunderte sich und fragte, was es mit diesem Berg auf sich habe. Ich erklärte ihm, dass auf diesen Kahlkopf schon Generationen von Tour-Fahrern hochgeklettert seien. Brütende Hitze - nicht enden wollende Serpentinen! Und obwohl ich mich trotz meiner bisherigen Erfahrung nicht dazu in der Lage fühlte, eine Strapaze wie die Bergfahrt zum Gipfel des Ventoux zu unternehmen, arbeitete es in meinem Inneren schwer: Ich wollte da hoch - mit dem Fahrrad.

Hardy war leicht zu überzeugen: Wir mussten irgendwann da hoch!  Und so kam es, dass wir wenige Wochen nach unserer Marseille-Tour loszogen und das Unglaubliche wahrmachten: zwei Stunden Bergfahrt am Stück, ohne abzusteigen, und wir waren oben. Welch ein Glücksgefühl.

 

Danach hat es Klick gemacht. Was versetzte uns in die Lage, aus dem Stand solche Leistungen zu vollbringen? Unser Kopf, unser Wille. Denke ich zurück an meine Entwicklung, so muss die ganz stark von meinem Willen geprägt sein: Als viertes Kind in einem einkommensschwachen Arbeiterhaushalt aufgewachsen setze ich mir in den Kopf, selbstständiger Landwirt zu werden. Geht doch gar nicht, wo willst Du das Geld hernehmen und so weiter. Aber ich wollte es und ich tat es. Und mittlerweile führe ich einen landwirtschaftlichen Betrieb und besitze noch einige weitere Firmen.

Dass das eine, also Willensstärke, mit dem anderen, nämlich dem Erfolg, zu tun hat, habe ich aber erst mit der Zeit begriffen. Das finde ich ein wenig schade. Hätte ich diesen Zusammenhang früher gesehen, dann an manchen Stationen meines bisherigen Lebens gezielter gehandelt.

Eine großartige Erkenntnis, über Jahrzehnte gereift, die nun sukzessive und bewusst in die Tat umgesetzt wird.

Denn es ist ja nie zu spät. Jetzt nach dem Mont Ventoux-Erlebnis nutze ich die Kraft meines Willens auch zielgerichteter in meinem Alltag. Und um mich von Zeit zu Zeit wieder einzunorden, gehört die eine oder andere große Herausforderung zu suchen in meiner persönlichen Entwicklung dazu.

Eine große Fahrradtour bietet sich dafür geradezu an. Nun ruft mich der Col du Galibier.